Das Kunstmuseum St.Gallen ist mit seiner Gemäldegalerie und zahlreichen Wechselausstellungen eines der wichtigsten Kunstmuseen der Ostschweiz. Es befindet sich im Zentrum von St. Gallen und beherbergt eine reiche Sammlung von Gemälden und Skulpturen vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkte der Sammlung sind die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts, die Kunst des 19. Jahrhunderts aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich, die Appenzeller Bauernmalerei und die internationale zeitgenössische Kunstszene. Seit 2012 wird das Museum von der Stiftung “Kunstmuseum St. Gallen” getragen.
In der Sammlung des Kunstmuseums St.Gallen gibt es nur eine kleine Sammlung von Gemälden aus dem Spätmittelalter bis zur Renaissance, in der aufgrund des Bildersturms der Reformation vor allem die Schweizer Malerei fehlt. Zu den frühesten Werken des Museums gehören das Porträt des Balthasar von Kerpen von Bartholomäus Bruyn dem Älteren aus dem Jahr 1538 und das 1540 gemalte Werk Der Weg zum Kalvarienberg von Herri met de Bles. Ein Beispiel für die frühbarocke Malerei in Italien ist die Ölstudie des Heiligen Sebastian von Federico Barocci. Ein Schwerpunkt der Sammlung des Museums ist die niederländische Malerei des Goldenen Zeitalters. Zu sehen sind ein Blumenstillleben mit Terrakottakanne von Jan Davidsz. de Heem, Obst mit Papagei von Gijsbert Gillisz. de Hondecoeter, ein alter Mann mit übereinander geschlagenen Händen von Salomon Koninck oder trinkende Bauern von Adriaen van Ostade. Weitere Bilder aus diesem Sammelgebiet sind die Landschaft mit Bäumen, Kühen und Wasser von Jacob Salomonsz. van Ruysdael und Der Kanarienvogel, spielende Kinder vor einer Herkulesgruppe von Adriaen van der Werff.
Umfangreich ist auch die Sammlung mit Werken aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Darunter befinden sich Werke deutscher Künstler wie Ritter und Stallburschen mit Handpferden vor Rottach Egern von Wilhelm von Kobell, Bergschlucht mit badenden Frauen von Carl Spitzweg, Bildnis der Nanna von Anselm Feuerbach, Bildnis des Malers A. Splitgerber von Wilhelm Leibl und Porträt einer Dame von Franz von Lenbach. Bereits am Übergang zur Moderne stehen die impressionistischen Gemälde Selbstbildnis mit schwarzem Hut und Stock von Lovis Corinth und Malerstudie am Brandenburger Tor in Berlin von Max Liebermann. Die Landschaft bei Kähnsdorf des Österreichers Carl Schuch ist in einem ähnlichen Stil gehalten. Das Museum bietet auch einen guten Überblick über die französische Malerei der damaligen Zeit. Zum Beispiel die Gemälde von Camille Corot in Riva am Gardasee und See mit Fischer in seiner Barke und das männliche Porträt von Jean-François Millet. Eugène Delacroix ist mit einer Löwenjagd und Gustave Courbet mit den Werken Genfersee, Juralandschaft in Ornans und Strand vertreten. Zu den Werken des französischen Impressionismus gehören Flusslandschaft mit Boot in Pontoise und Villa in der Eremitage, Pontoise von Camille Pissarro, Le jardin von Alfred Sisley und Palazzo Contarini, Venedig von Claude Monet.
Ferdinand Hodler ist einer der bekanntesten Schweizer Künstler im Museum. Von ihm besitzt das Museum die Werke Lied da lontano (Erstfassung) und Das Lauterbrunner Breithorn (Erstfassung). Neben den Werken des international bekannten Künstlers hat das Museum eine Sammlung von Werken der Appenzeller Bauernmalerei aus der Mitte des 20. Jahrhunderts aufgebaut. Beispiele für diese Senntumsmalerei sind die Viehweiden unter Kamor, Hohem Kasten und Staubern von Bartholomäus Lämmler, Alp Wendbläss von Johannes Müller und Drei Sennen Jassen und der Hund von Franz Anton Haim.
Werke namhafter moderner und zeitgenössischer Künstler geben einen Überblick über die Entwicklung der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Der Bogen spannt sich von Ernst Ludwig Kirchner und seinem Gemälde Alpaufzug von 1918-19 bis zu Imi Knoebels Werk Hello Darkness von 2001. Weitere Stücke der Sammlung sind Paul Klees aquarelliertes Tänzerpaar, Andy Warhols Gemälde Campbell’s Tomato Soup oder die Installation aus Bleispiralen und Eisennägeln Lead Piece von Richard Serra. Weitere Werke sind Max Bills Konstruktion von sechs farbigen Gruppierungen, Mario Merz’ Everything is Connected, Nam June Paiks Beuys / Voice – A Hole in the Hat und Pipilotti Rists Kronleuchter The T.V..