Die “Alte Pinakothek” ist eine Kunstgalerie in München. Sie ist eine der berühmtesten Galerien der Welt. Es enthält Werke von Meistern aus dem Mittelalter bis zur Mitte des achtzehnten Jahrhunderts. Gegenüber der Alten Pinakothek befindet sich die Neue Pinakothek mit Gemälden von Künstlern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Münchens dritte Pinakothek, die Pinakothek der Moderne, präsentiert Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.
Die Geschichte der bayerischen Sammlung, die später den griechischen Namen “Pinakothek” erhielt, beginnt mit Gemälden zu historischen Themen, die Wilhelm IV. bei deutschen Meistern seiner Zeit in Auftrag gab: A. Altdorfer, H. Burgkmayr, Becham, M. Feselin und Breuil. Die “Alexanderschlacht”, gemalt von Altdorfer im Jahr 1529, gilt als eines der ersten Meisterwerke, die in die berühmte Münchner Sammlung aufgenommen wurden. Wilhelm IV. erwarb von Maximilian I. u. a. Werke von Albrecht Dürer. Auch sein Enkel Maximilian II. erwarb zahlreiche Werke niederländischer und flämischer Meister, als er Statthalter der Spanischen Niederlande war. Mit der Vereinigung von Bayern und der Pfalz wurden die Werke der Mannheimer, Düsseldorfer und Zweibrücker Galerien in die Sammlung der Alten Pinakothek integriert und vor den französischen Truppen in Sicherheit gebracht.
Auch König Ludwig I. von Bayern erwarb zahlreiche Kunstwerke. Alle diese Werke befanden sich in zahlreichen Palästen und waren für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Ludwig I. systematisierte nicht nur seine Sammeltätigkeit, sondern hatte auch die Aufgabe, die Kunst dem Volk nahe zu bringen und beauftragte den Architekten Leo von Klenze mit dem Bau eines Museums. Der Grundstein für das Museum wurde 1826 gelegt, und der Bau wurde 1836 abgeschlossen. Obwohl der Eintritt ins Museum sonntags frei war, zogen es viele Münchner zunächst vor, auf dem Rasen vor dem Museumseingang zu picknicken. Die Alte Pinakothek wurde während des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt und zwischen 1952 und 1957 wiederaufgebaut.
Im Jahr 1988 wurden zahlreiche Werke Dürers durch einen geisteskranken Besucher mit Säure besprüht und mussten aufwendig restauriert werden.
Rund siebenhundert Gemälde sind in neunzehn Räumen und neunundvierzig Ateliers im Rahmen der Dauerausstellung des Museums zu sehen.
Die Besonderheit des Museums besteht darin, dass sich unter den Exponaten keine Skulpturen, Zeichnungen, Werke der angewandten Kunst oder antike Möbel befinden, die Museen normalerweise gerne in ihren Sälen aufstellen. Die Pinakothek hält sich strikt an das Prinzip des Sammelns: An den Wänden und auf den Ständern befinden sich nur Gemälde.
Die zahlreichen Prunksäle der Alten Pinakothek fallen dem Besucher durch ihre eigentümliche Askese und die Sparsamkeit der Dekoration auf, aber er erkennt bald die Weisheit dieser Lösung bei der Gestaltung des Museumsinterieurs: nichts lenkt ab und lenkt nicht ab, und es entsteht keine Spannung beim Wechsel der Wahrnehmung von einer Kunstgattung zur anderen.